Jugendstil & Fin de siècle - Wien um 1900
Dekadenz und Innovation
Lange Jahre herrschte in der Wiener Kunst Stagnation: Man imitierte ältere Baustile, schuf aber nichts Neues.
Um 1900 schloss sich eine Gruppe junger Künstler zusammen, die sich dem Diktat des Historismus nicht länger beugen wollten.
Sie gründeten die Zeitschrift »Ver Sacrum«, distanzierten sich unter dem Motto »Der Zeit ihre Kunst - der Kunst ihre Freiheit« von der Tradition des Wiener Künstlerhaus, gründeten die Wiener Secession und schufen ihr mit dem Secessions-Gebäude ein symbolträchtiges und repräsentatives Zentrum.
Innerhalb weniger Jahre entstanden unter der Leitung der großen Wiener Jugendstil-Architekten Otto Wagner, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, Max Fabiani, Josef Plecnik und anderer eine Reihe von international anerkannten Monumentalbauten, darunter Postsparkasse, Stadtbahnpavillons und Stadtbahnbauten von Otto Wagner.
Die neue Bewegung erfasste jedoch nicht nur die Architektur: Die Wiener Werkstätte um Kolo Moser und Josef Hoffmann schuf Kunsthandwerk von höchster Qualität, die Malerei erreichte rund um Gustav Klimt, Ernst Klimt und Franz Matsch einen Höhepunkt. Aber auch in der Musik, Medizin und Mode kommt es zu fundamentalen Veränderungen und zukunftsweisenden Ideen!
Die Führung „»Dekadenz und Innovation« beleuchtet daher nicht nur den kunstgeschichtlichen Aspekt des Fin de Siècle, sondern zeigt auch den Alltag und Lifestsyle der Menschen, die ihn prägten.